Crap Detection - eine Kompetenz für Smart Service Welt und Industrie 4.0
Die Kompetenz ist die Einheit der Unterscheidung von Wissen und Können. Kompetent ist jemand, der(die) das passende Wissen für den jeweiligen Kontext anwenden kann.
Das (explizite) Wissen ist dokumentiert, archiviert, niedergeschrieben, so dass Sie es online/offline lernen oder von einem Trainer vermittelt bekommen können. Können, auch als implizites Wissen bezeichnet, entwickelt sich durch Üben in der Praxis.
Medienkompetenz und ausgewählte Tweets
«Die Bezeichung »digital native« verwirrt, denn geboren wird niemand mit #Medienkompetenz. Das braucht #Medienbildung. Z.B. in der #Schule.» tweet von MedienStuttgart @MedienStuttgart
«@MargareteBause: Digitales Lernen muss mehr sein als alte Schule mit neuen Medien!» tweet von Grüne FraktionBayern @GrueneLandtagBY
Bei der hohen Dynamik in der Smart Service Welt bzw. im Internet der Dienstleistungen muss das Können die kontextbezogene Anwendung vom Wissen bewusst gefördert werden.
by Prof. Dr. Fehmi Alagün Graz / Bosporus
Die Förderung für Medienkompetenz, ob in der Schule oder im unternehmerischen Umfeld muss den Schwerpunkt auf die Fähigkeit legen, dass problemlösend gehandelt wird.
Die Schüler erwerben das Wissen für den Umgang mit neuen Medien selbst und durch gegenseitige Interaktionen. Ihre Medienkompetenz entwickeln sie "learning by doing" in eigener Initiative.
Derzeit diskutieren Experten darüber, ob Informatik schon in der Grundschule Pflichtfach sein sollte. Das Neuland Internet auf Informatik und Programmierung zu reduzieren, wäre nicht zielführend. Von mir bekommen sie ein Nein.
Die Schüler sollten einen Pflichtfach Design Mindsets haben, um die Mosaiksteine der digitalen Gesellschaft wie Wearables (sie sind nicht nur neue Armbanduhren mit neuen Features) , Kyrptowährungen, selbstfahrende Autos kennenlern und zu einem Mosaik zusammenfügen zu können.
Informatik und Programmierung können sie dann im Kontext mit diesem Mosaik erlernen. So wissen sie, warum sie die praktischen Kenntnisse der Programmiersprache xyz benötigen.
Im Interview mit BZ vom 21. Februar 2015 schlägt Gesche Joost vor:
«Die Schule muss digitale Medienkompetenz vermitteln, aber nicht in einem gesonderten Fach, sondern überall.»
Im Deutschunterricht könnte man lernen, wie man für ein Referat sauber recherchiert und Quellen einschätzt.
In Erdkunde würde man mit Info-Grafiken arbeiten, im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich Programmieren üben.
Das ist nicht schwer und gibt ein Erfolgserlebnis. Das sollten auch Mädchen früh erfahren. (Ich flüstere Gesche Joost mal an dieser Stelle zu: Das tun die Jungs und Mädels schon. Die Pädagogen, Lehrer und andere Experten sollten nur genauer hinschauen.)
Wann sollte man damit anfangen?
Joost: Ab der ersten Klasse. Da haben Kinder noch einen wunderbar natürlichen Zugang zur Technik.
Was geht verloren, wenn sich Schüler Halbwissen jederzeit zusammengoogeln können?
Joost: Man kann unterschiedliche Kulturtechniken nebeneinander entwickeln. Die Langsamkeit des Lesens in einem analogen Buch steht ja nicht im Gegensatz zur Internet-Recherche. Beides ergänzt sich wunderbar. Das Auswendiglernen von Fakten braucht man immer weniger, weil man sie im Netz finden kann. Heute sind eher Problemlösungen gefragt. Die Anforderungen haben sich verschoben.
Wie viel Zeit sollten Kinder im Netz verbringen dürfen?
Joost: Das hängt davon ab, was sie dort machen. Bei der kreativen Nutzung sollte man kaum ein Limit setzen. Aber das Youtube-Gucken und Spielen sollte nicht ausufern. Das macht passiv.
Was schlagen Sie vor?
Joost: Es gibt da gute Ideen von Eltern, zum Beispiel die so genannte Stromzeit. Da kann das Kind mit Strom machen, was es will: am Rechner sitzen, mit dem Handy spielen, Fernsehen. Ich halte das für eine gute Lösung, weil sie generell nichts verbietet und die Kinder die Zeit selbst verwalten können.
Welche Stromzeit empfehlen Sie für Achtklässler?
Joost: Zwei Stunden am Tag finde ich plausibel.
Vielen Menschen macht der digitale Wandel Angst. Sie bangen um ihre Jobs, fürchten, sie kommen nicht mehr mit. Was sagen Sie denen?
Joost: Diese Ängste hat es immer gegeben und ich nehme sie sehr ernst. Denken Sie an die Erfindung des Buchdrucks oder an die Industrialisierung. Deshalb müssen wir den Menschen immer wieder Angebote machen, sich in diese Entwicklung einzufädeln – nicht als Druck, sondern als Chance, als neue spannende Möglichkeit. Aus- und Weiterbildung sind hier sehr wichtig.