Lorenzo March2024 19little

Unternehmen erwarten heutzutage von ihren Mitarbeitern, dass sie Flexibilität zeigen, sich anpassen, weiterbilden, um 180 Grad drehen können und auch ihre Werte und Fähigkeiten wechseln, als wären diese eine Jacke.

Die Devise in der tradierten Personalentwicklung lautet:

Wer nicht passend ist, wird passend gemacht.

Menschen sollen zu dem werden, was sie nicht sind.

Das funktioniert(e) nicht, wird auch künftig nicht funktionieren.

Auch heute gibt es genügend Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer, die der rhetorischen Augenwischerei

- der "Change Management Experten" (die mit "wir müssen die Menschen abholen papalapap")

und

- der praxisfernen Gurus, die noch nie im Leben einen Betrieb von innen gesehen haben, auf den Leim gehen und versuchen, das Falsche schneller zu machen.

Am Ende des Tages gibt Unternehmen eine Menge Geld aus, um die Mitarbeiter zu befähigen, sich um 360 Grad zu drehen.

Axel Koch beschreibt unverblümt, warum die Unternehmer, Vorstände, Geschäftsführer, Manager mit dem Change-Wahnsinn einer kollektiven Verblödung aufsitzen und wie eine

Balance zwischen Stabilität und Veränderung aussehen kann.

Ein Buch mit brauchbaren Tipps.

Kennen Sie die Scheinharmonie der Dyaden (Dyade - griech.: dýas = Zweiheit)?

Chapter-Meier

Die geheuchelte Harmonie der Chapter-Meier auf der Vorderbühne. Ihre impliziten Interessen -hidden in the backstage- haben mit ihrem Auftritt auf der Vorderbühne meistens nichts zu tun.

Das menschliche Elend wird noch größer, wenn die Chapter-Meier sich als Moralapostel oder als personifizierte Ehrlichkeit verkaufen, während sie in der Tat nichts anders als Petzer sind.

Die Chapter-Meierei währt allerdings in den meisten Fällen nicht länger.

Weil der eine den anderen wegmobbt, um seine eigenen Interessen zu verfolgen. 

Seminar-Meier

Seminar-Meier bezeichne ich Teilnehmer, die bereits vor dem Seminar "genau" wissen, was sie am Ende gelernt haben werden (obwohl sie nicht einmal die Seminarbeschreibung gelesen haben) oder ihr angekratztes Selbstbewußtsein auf Kosten des Seminarleiters aufzupolieren versuchen.

Wenn diese merken, dass der Seminarleiter ein Mensch mit Haltung ist und nicht das serviert, was der Seminar-Meier hören will, wird er gleich zum Feindbild vom Seminar-Meier.

Dann werden alle Register gegen den Seminarleiter gezogen, um ihn hinzurichten.

Seine Kompetenz, seine Erfahrung, sein Werdegang, sein Alter, seine Persönlichkeit spielen für den Seminar-Meier keine Rolle, jedoch -hinundwieder- seine Herkunft (tural ist türkischer Herkunft, er mag Österreicher nicht!

Dem tural half in dem konkreten Fall nicht einmal, dass er im Workshop mehrere Male von seinem charmanten Wiener Heinz von Foerster sprach). 

Das ulkigste Verhaltensmuster ist, wenn die beiden Seminar-Meier vor den anderen Teilnehmern in der Gruppe mit Energy-Drink-Dosen auf ihre Scheinharmonie anstoßen.

Blog-Meier

Der modernere Typus Chapter-Maier ist der Blog-Meier. Ihr besonderes Merkmal ist, dass sie je nach ihrer Interessenlage Lobhudelei -auch für sich selbst- betreiben. In der Tat gibt es Menschen, die schaffen, mit der rechten Hand auf die eigene rechte Schulter zu klopfen.

Internet ist geduldig, aber auch das gnadenlose Schlüsselloch in die Hinterbühne von selbsternannten Experten. 

Guru-Meier

Der Spruch von Heiner Geißler sagt über Guru-Meier alles:

heiner geißler

Sind Ihnen weitere Meiereien bekannt?