Von Social Media zu Social Collaboration und Bürgerdialog 2014

In der Zeitschrift Kommune 21 las ich heute einen Bericht von Sebastian Pauls. In ihm schreibt der Autor über die Nutzung von Social Media in der Stadt Heidelberg für die Bürgekommunikation: Bürger werden gehört.

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Damit Bürgermeister und Stadtrat die Anliegen und Bedürfnisse ihrer Bürger noch besser verstehen können, müssen sie wissen, was sie bewegt und was sie sich wünschen. Allerdings besteht zunehmend weniger Gelegenheit zum direkten Dialog; die Beteiligung an öffentlichen Sitzungen etwa geht immer weiter zurück. Auch über klassische Medien wie Zeitung oder Radio sind die Menschen immer seltener zu erreichen. Gerade die jüngeren Bürger nutzen eher Social-Media-Kanäle, um sich zu informieren. Ihre Meinungen äußern sie nicht im Rathaus oder auf Parteiveranstaltungen, sondern online – und erwarten trotzdem, dass sie von Politik und Verwaltung wahrgenommen werden.

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Wie sollen aber die Stimmungstrends erfasst und analysiert werden? Das vom Autor erwähnte Fallbeispiel sowie das eingesetzte Analytics Tools SAS Social Media Analytics vermittelt einen guten Einstieg in das Antwortsuche. Noch interessanter fand ich den letzten Abschnitt 

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Bürger machen sich weniger Gedanken um die großen Fragen, ihnen liegen eher die kleinen, lokalen Themen am Herzen. Beispiel dafür ist die Qualität der Spielplätze oder der Straßen. Zudem hat das Team der Stadt Heidelberg festgestellt, dass zwar viele Menschen nicht auf direkte Befragungen reagieren, über von der Stadt veröffentlichte Informationen aber nichtsdestotrotz intensiv diskutieren: Sobald Projekte online angekündigt werden, steigt der Traffic.

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Mit Social Media Analytics kann die Stadt Heidelberg jetzt die Stimmen der Bürger im sozialen Netzwerken hören, präzise informieren und unzutreffenden Gerüchten den Wind aus den Segeln nehmen. Welche Themen ihnen besonders wichtig sind, bestimmen die Bürger dabei selbst – und das kommt im Rathaus auch an.«

Genau in diesem abschließenden Absatz liegt die Herausforderung für Gemeinden und Städte: Um die Inputs hochqualitativ interpretieren zu können, müssen die Denkmuster in der Gemeindeorganisation auf den "Brauchbarkeit" für intelligente Entscheidungen hinterfragt werden. Wenn die Gemeindemitarbeiter für intelligente Entscheidungen nicht die passende Qualifikation haben, wird die Anwendung von einem Social Media Analytics Werkzeug keinen Sinn machen.

Die Herkulesaufgabe, die Harald Czycholl am 25. April 2014 in seinem die Welt Artikel (© Axel Springer SE 2014. Alle Rechte vorbehalten)

Der Manager von Morgen muss digital denken - Viele Unternehmen sind zu radikalem Wandel gezwungen

beschreibt so:

»Die Kultur eines Unternehmens in die neue digitale Welt zu führen, alte, starre Strukturen aufzulösen und eine neue Transparenz sowie eine standortübergreifende Vernetzung der Mitarbeiter zu schaffen.«

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Der Kulturwandel in Richtung der digitalen Kommunikation betrifft alle. Dabei ist natürlich die Bereitstellung und Finanzierung der technischen Infrastruktur etwa für die Einführung von Social Collaboration Tools vonnöten – genau wie eine klare Unterstützung seitens des Managements für den digitalen Manager. Sonst scheitert der digitale Wandel.«

Die Schlussfolgerung von Harald Czycholl ist auf die Gemeinden und Städte ohne Abstriche übertragbar.

In unserer fit for 2020 Zukunftswerkstatt Von Social Media zu Social Collaboration und Bürgerdialog 2014 - Wie wird die digitale Welt die Kommunikation im öffentlichen Miteinander verändert?

werden wir gemeinsam mit den Teilnehmern darüber nachdenken, wie der digitale Wandel erfolgreich stattfindet.

Denn dDie Digitalisierung verändert in ungeheurem Tempo unseren Alltag, darunter auch die Kommunikation zwischen den Bürgern und den öffentlichen Institutionen.

Überall wird zwar über Amt 2.0, Rathaus 2.0, Verwaltung 2.0, Behörde 2.0 geredet, geschrieben, wird dabei aber übersehen, dass die öffentlichen Institutionen wie Kommunalverwaltungen bereits heute auf Bürger 3.0, wenn nicht sogar auf Bürger 4.0 treffen. 

Eine Gemeinde, die Bürger 4.0 Power nicht in Gebrauch nehmen kann, wird nicht zukunfstfähig sein.

Wir sind Partner im Wissenschaftjahr 2014 und engagieren uns für eine global wettbewerbsfähige digitale Gesellschaft.

Machen Sie mit!